Wirtschaftskammer Imst
6460 Imst

Die Wirtschaftskammer Tirol hat für die Planung des Neubaus der Bezirksstelle Imst sowie des WIFI Oberlandes zu einem einstufigen Realisierungswettbewerb geladen. Hinsichtlich der städtebaulich-architektornischen, funktionalen und ökologischen Kriterien überzeugte der Entwurf von SCHWARZWEISS und wurde von der Wettbwerbsjury mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Das Gebäude der Wirtschaftskammer präsentiert sich selbstbewusst am Stadteingang von Imst. Der Baukörper nutzt die durch den Bebauungsplan vorgegebenen Grenzen in Bezug auf Höhe und Nähe zur Straße voll aus. Das kubische Volumen wird durch zwei großzügige Einschnitte gegliedert:
Im Obergeschoss, der Ebene 3 öffnet sich eine Dachterrasse mit dem grünen Klassenzimmer zu den Ötztaler Bergen. In der Ebene 2 öffnet sich ein überdachter Eingangsbereich zum öffentlichen Raum und zur Stadt. Die leichte Drehung des Baukörpers steht in Korrespondenz zu den gegenüberliegenden Schulgebäuden und öffnet den Raum zu den anderen, den Kreisverkehr umgebenden Gebäuden.
Der östliche und südliche Teil der Grundstücke wird soweit wie möglich freigehalten, um hier Platz für eine Erweiterung oder ein Gebäude mit anderer Nutzung zu haben.

Ein großzügiger innenliegender Lichthof mit repräsentativer Erschließung verbindet alle vier Geschosse von der Tiefgarage bis ins Obergeschoss. Über die sich im Lichthof befindenden Freitreppen wird der Weg vom geparkten Auto zum Seminarbereich und zur Verwaltungsebene zum interessanten Raumerlebnis. Der verglaste Aufzug ist ebenfalls in diesem Hof und schafft eine attraktive barrierefreie Erschließung. Der Lichthof dient auch als verbindendes Element des gesamten Gebäudes und erstreckt sich über alle Geschoße. Bereits beim Ankommen im Parkgeschoss wird der Blick automatisch auf den hellen, verglasten und begrünten Innenhof gelenkt und somit ein intuitives guiding gewährleistet. Über die gesamte Höhe des Lichthofes wird eine Seite bepflanzt um einerseits auch hier wieder das gesamte Ge-
bäude miteinander zu verbinden und anderseits ein angenehmes Raumgefühl und Klima zu gewährleisten.

Das Gebäude wird als Holz-Stahlbeton Hybridbau konzipiert. Decken und tragende Bauteile im Inneren werden als Betonskelettbau ausgeführt, die Gebäudehülle wird als Holzelementfassade ausgeführt. Die Vorzüge beider Bauweisen genutzt und die Nachteile vermieden:
Die Stahlbetondecken bieten besseren Schallschutz, höhere Flexibilität bei der Statik und dienen durch Bauteilaktivierung der Gebäudetemperierung. Die Holzelementfassade bietet Vorteile für einen zügigen Bauablauf, vermeidet Wärmebrücken und hat durch Verwendung nachwachsender Rohstoffe eine sehr gute CO2-Bilanz. Darüber hinaus wurde darauf geachtet, dass die Materialien alle aus der Umgebung stammen und somit nicht nur aktiv Klimaschutz durch kurze Wege und nachwachsende Ressourcen betrieben wird, sondern auch die lokale Wirtschaft gestärkt wird.

Die Fertigstellung des Neubaus der Bezirksstelle Imst fand im Oktober 2023 statt.